Kulturrucksack 2022
Krimi-Dinner im JuLe
Acht Personen, ein Mord – und jeder ist verdächtig. Einen solch geheimnisvollen Fall aufzuklären, erfordert kriminalistischen Scharfsinn. Den bewiesen die Mädchen und Jungen, die kürzlich am Krimi-Dinner unter dem Titel "Tödliches Alpenglühen" im Leerer Jugendtreff teilnahmen. "Es ist ein Improvisationsschauspiel, bei dem jeder eine Rolle erhält und keiner weiß, wer der Mörder ist, nicht einmal der Täter selbst", erläuterte Gaby Waltenberger vom Jugend- und Familiendienst Rheine. Die verzwickte Geschichte entwickele sich langsam, alle müssten ihre Figur glaubhaft darstellen und so gemeinsam versuchen, dem Mörder auf die Schliche zu kommen. Um den roten Faden nicht zu verlieren, werden beim Krimi-Dinner Zusammenfassungen per CD eingespielt oder vorgelesen, vergleichbar dem Storyboard bei Filmproduktionen. "Die Kinder müssen sich konzentrieren und gut kombinieren", berichtete Gaby Waltenberger, die seit 15 Jahren Krimi-Dinner organisiert und aktuell elf verschiedene, frei buchbare Stücke im Angebot hat. Wie der Name schon sagt, gehört ein leckeres Essen zu einer solchen Veranstaltung dazu. Im JuLe bestand das dreigängige Dinner aus knusprigen Laugenbrezeln mit Zwiebeldip, köstlichen Käsespätzle und Eis mit Erdbeeren. Tatkräftige Unterstützung bei Essensvorbereitung und Betreuung der jungen Detektive leisteten Doris Zintl, Leiterin des Leerer Jugendtreffs, und Milena Hilge vom Vipz Horstmar.
Das Krimi-Dinner war ein Angebot im Rahmen des Programms "Kulturrucksack", mit dem das Land Nordrhein-Westfalen kulturelle und künstlerische Aktivitäten für Kinder von 10 bis 14 Jahren fördert. Für Horstmar und Leer organisieren die beiden Jugendtreffs gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein HORSTMARErleben seit Jahren gemeinsam die Kulturrucksack-Veranstaltungen. "Ich kann jetzt mit einem Teller jonglieren", verkündet Even stolz und führt seine neuen Fähigkeiten vor. Gelernt hat der Zehnjährige die tollen Tricks im "Mitmachzirkus Lille Löwenzahn". Der Mitmachzirkus war die erste Veranstaltung im Rahmen des "Kulturrucksack 2022". Das Landesprogramm fördert kulturelle und künstlerische Angebote für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren. Seit Jahren nimmt auch die Stadt Horstmar daran teil, organisiert vom Stadtmarketingverein HORSTMARErleben und den örtlichen Jugendtreffs Vipz und JuLe. Während der Osterferien trafen sich neun Mädchen und Jungen in der Turnhalle der Grundschule in Leer, um ein wenig Zirkusluft zu schnuppern. Frank Ferdinand Kels, Gründer des Mitmachzirkus Lille Löwenzahn, brachte den Kindern die Kunst der Jonglage bei. Teller, Bälle oder Tücher in der Luft zu halten, erfordert motorisches Geschick und Übung, wie die Nachwuchsakrobaten schnell merkten. Doch unter Anleitung von Frank Ferdinand Kels schafften es alle Teilnehmer. Und genau darum geht es im Mitmachzirkus: "Ich möchte mit meinen Programmen alle Kinder erreichen, die motorisch schwachen und starken, die schüchternen und mutigen", so Kels. Der künstlerische Autodidakt, eigentlich von Beruf Tischler, sieht das kreative Potenzial in jedem Kind. Da kein Zirkus ohne Musik auskommt, hatte Kels das von ihm komponierte Lied "Telli-Teller" mitgebracht. Innerhalb kurzer Zeit beherrschten die Kinder Melodie und Verse. Mit Musik ging das Training flott voran und alle hatten ihren Spaß.