Austausch der Unternehmer
Im Zimmermeisterbetrieb Vieth & Voß GmbH
Seit über zehn Jahren organisiert der Stadtmarketingverein HORSTMARErleben e.V. Veranstaltungen für die Unternehmerschaft aus Horstmar und Leer, die eine Plattform zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen bieten. Gastgeber des jüngsten Treffens am Donnerstagabend war die Vieth & Voß GmbH – Zimmerei, Holzbau, Bedachungen. Das prosperierende Unternehmen ist noch ein „Neuling“ im Burgmannstädter Gewerbegebiet. „Wir haben unsere Firma 2022 von Laer nach Horstmar verlegt und sind hier gut zufrieden“, so Dieter Vieth zur Begrüßung der zahlreich erschienenen Gewerbetreibenden. Dieter Vieth und Björn Voß gründeten die Zimmerei bereits vor 21 Jahren. Die Arbeitsfelder des Betriebes sind breit gefächert, das Leistungsspektrum wurde kontinuierlich erweitert.
„Wir bieten das ganze Portfolio rund ums Dach, vom Carport über Einfamilienhäuser, größere Wohnhäuser bis hin zu Kitas oder Gewerbeobjekten“, erläuterte Björn Voß. Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten gehören ebenso zum Leistungsangebot wie der zukunftsträchtige Solar- und Photovoltaikbereich und die fachmännische Energieberatung. Vieth & Voß verstehen sich als traditioneller Handwerksbetrieb: „Bei uns arbeiten ausschließlich hoch qualifizierte Fachleute und aktuell haben wir 13 Mitarbeiter“, so Dieter Vieth und Björn Voß. Bürgermeister Robert Wenking betonte die große Bedeutung einer engagierten Unternehmerschaft für jede Kommune: „Gewerbetreibende bringen einen Ort nach vorn.“ Er freue sich sehr, Vieth & Voß nun in Horstmar zu haben. Es gebe aus wirtschaftlichen Gründen immer wieder Abwanderungen von Betrieben in Nachbarorte. „Doch letztlich sind wir eine Region und alle Kommunen kämpfen mit den gleichen Problemen. Deshalb macht partnerschaftliche Zusammenarbeit mehr Sinn als unnötige Konkurrenz“, so Wenking. Zur Belebung der Horstmarer Innenstadt könnte ein Projekt beitragen, welches Jan-Niklas Kippelt vorstellte. In einem ehemaligen Ladenlokal an der Münsterstraße soll ein Coworking-Space entstehen. Coworking-Spaces sind technisch voll ausgestattete Büroarbeitsplätze, die von verschiedensten Nutzern flexibel angemietet werden können. „Arbeitsorte sollten dort entstehen, wo die Menschen leben“, lautet das Credo von Jan-Niklas Kippelt und seinen Mitstreitern Marius Schulte und Christian Trick. Unter dem Firmennamen comoon-Nachbarschaftsbüro haben sie bereits Coworking-Spaces in leer stehenden Ladenlokalen in Metelen und Steinfurt eingerichtet. „Das Modell funktioniert. Es vereint die Vorteile der Arbeit im Homeoffice und des Büros“, erläuterte Kippelt. Den Nutzern werden Einzelbüros, Gemeinschaftsflächen, Konferenz-und Veranstaltungsräume angeboten. Die Miete ist günstig, die Zeiträume individuell buchbar. Der Zugang zum Coworking-Space erfolgt per QR-Code, die Personalkosten sind niedrig. „Die mobile Arbeit nimmt ständig zu, allein die Corona-Pandemie hat einen Homeoffice-Boost ausgelöst“, so Kippelt. Er ist sich sicher, dass auch in Horstmar Bedarf für ein Coworking-Space bestehe. Auf der geplanten Fläche könnten rund acht Arbeitsplätze eingerichtet werden. Bedenken hatte das Publikum mit Blick auf die Finanzierung des Vorhabens. „Wir setzen auf Mittel aus dem LEADER-Programm zur Förderung von Kleinprojekten“, erklärte Bürgermeister Robert Wenking. Das würde 90 Prozent der Kosten für die Testphase decken. Antragsteller sei der Stadtmarketingverein HORSTMARErleben. Dessen Geschäftsführerin, Yvonne Reher, bewertet die Idee positiv: „Das ist ein Pilotprojekt und einen Versuch wert. Der Coworking-Space bietet eine Chance und Perspektive für die Innenstadt.“ Bei kühlen Getränken und Wurst vom Grill klang der informative und unterhaltsame Horstmarer Unternehmerabend gemütlich aus.