Sendenhof

image005Der Sendenhof schließt sich nahtlos an das nördliche Stadttor, durch das die Straße zur ehemaligen Burg (Schloss) führt, an. Dadurch wird gut sichtbar, wie eng die Burgmannen in die Verteidigung der Stadt eingebunden waren und dass selbst kleine Höfe Festungsanlagen waren. Zur Stadt hin haben wir heute eine Zweiflügelanlage. Der Nordflügel mit seinem hochgelegenen Wohngeschoss trägt in den Eisenankern die Jahreszahl 1756, der Westflügel im Tennentürbogen die Jahreszahl 1763. Am kleineren Nebengebäude liest man die Zahl 1767. Diese späten Daten beziehen sich aber nur auf einen Wiederaufbau des Wohngeschosses mit einigen Vergrößerungen nach einem Brand des ursprünglich wohl zweigeschossigen Gebäudes, und auch nicht auf den letzten.
Die ältesten erhaltenen Teile sind drei Kellerräume mit Tonnengewölbe, sie stammen wie das Untergeschoss des Stadttores noch aus dem 13. Jh. Der östlichste ist gefängnisartig vergittert. Zum Stadttor hin schließt sich dann noch ein Wehrgang an, von dem durch eine – jetzt vermauerte – Schießscharte der äußere Bereich des Stadttores erreicht werden konnte. Von dem ursprünglich auf diesen Kellern stehenden Wohnhaus ist nichts mehr vorhanden. Es wurde um 1570 durch ein wohl zweigeschossiges Fachwerkgebäude ersetzt, von dem noch wesentliche Teile im heutigen Gebäude erhalten sind.
Nach einem Brand wurde es 1756 einstöckig in Ziegelsteinmauerwerk unter Nutzung des er-halten gebliebenen Fachwerkteiles aufgebaut, dabei der Bereich zum Turm hin nach Einwölbung des Wehrganges überbaut und das Gebäude nach Westen hin vergrößert und mit einem kurzen Westflügel ergänzt, der 1763 noch vergrößert wurde. Auch wurde dabei das Obergeschoss des anschließenden Stadttores zu einem Wohnraum – über eine Treppe von außen zugänglich – ausgebaut. Um 1900 wurde der Nordflügel noch einmal nach Süden hin verbreitert und dabei die alten Maueranker wieder verwendet.
Am kleineren Nebengebäude liest man die Zahl 1767. Damals wurde es wohl anstelle eines einfacheren Vorgängerbaus als Gesindehaus errichtet, das die Landesdenkmalpflegerin als „Gaden“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein einräumiges Haus mit Diele, Upkammer und kleinem Stall. Früher haben dort wohl die Mägde und Knechte gelebt.
Zu den Straßenseiten hin finden wir kräftige Steinmauern. Mit ihnen schloss sich der adlige Burgmann von seinen bürgerlichen Nachbarn ab. Auf diese Weise entstand ein intimer Innenhof. An der Nordseite sieht man noch deutlich den Zusammenhang zwischen Tor und schützendem Burgmannshof. Wie beim Stadttor ist hier ein älterer Unterbau aus Bruchsteinen vorhanden.
Als ältester nachgewiesener Inhaber dieses Lehens wird 1366 Albert von Senden genannt – daher auch die Bezeichnung „Sendenhof“. Den von Senden folgte 1567 von Merveldt, später dann von Raesfeld und von Ackerschock. 1679 erwarb ihn die Familie Freiherr von Berverfoerde (Haus Loburg), ihnen folgte 1932 die Familie Freiherr von Romberg, 1968 der Bauunternehmer Herbert Tappe, der das Wohngebäude sanierte ohne Rücksicht auf alte Bausubstanz. 1970 erwarb es Prof. D Dr. Hans Helmut Eßer und 2010 Dirk Preckel, der ab 2011 den gesamten Gebäude-Komplex grundlegend unter Betonung der Bausubstanz des 18. Jh’s restaurierte.

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