Schallplattenbörse 2019
Dritte Horstmarer Schallplatten- und CD-Börse des Stadtmarketingvereins
„Totgesagte leben länger“ heißt es sprichwörtlich. Auch der Schallplatte wurde nach Erfindung der CD vor fast 40 Jahren ein baldiges Ende prophezeit – doch es gibt sie noch! Zahlreiche Liebhaber der schwarzen Scheiben trafen sich am Sonntag in der Burgmannstadt. Der Stadtmarketingverein HorstmarErleben hatte zur dritten Schallplatten- und CD-Börse in der ehemaligen Gaststätte „Zur alten Post" eingeladen.
Die Zahl der Aussteller hatte sich gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht, so dass der große Saal nicht ausreichte und sogar im früheren Schankraum Verkaufstische platziert wurden. „Wir freuen uns über die tolle Resonanz. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile etabliert und ist bei Händlern und Sammlern über das Münsterland hinaus bekannt“, zeigte sich Hubertus Brunstering, Geschäftsführer des Stadtmarketings, zufrieden. Händler und Käufer hatten teils weite Wege in Kauf genommen, um in Horstmar dabei zu sein. „Ich komme aus Köln und habe von Freunden gehört, dass das Angebot hier interessant ist“, so ein Vinyl-Liebhaber. Ein Händler reiste sogar eigens aus Wiesbaden an. Tatsächlich hatten die Freunde klassischer Tonträger die Qual der Wahl. Musik verschiedenster Stilrichtungen und Epochen wurde angeboten, von Blues, Jazz, Rock und Pop bis hin zu Schlagern, Musicals und Film-Soundtracks. Die Besucher konnten in gemütlicher Atmosphäre nach Schätzen stöbern. Mach einer fand eine lang gesuchte Rarität, andere stießen gleich auf mehrere Lieblingsstücke.
Den Rekord brach ein Platten-Fan, der mit über 70 Scheiben nach Hause ging. Doch worin liegt die Faszination eines Mediums, welches eigentlich der Vergangenheit angehört? „Eine Schallplatte in der Hand zu halten, ist etwas Besonderes. Schon beim Ansehen des Covers freut man sich auf die Musik“, lautet eine Erklärung. Außerdem schwören die Fans auf die hohe Tonqualität
Die Schallplatten- und CD-Börse bietet auch eine Plattform zum Austausch unter Gleichgesinnten. Bei einem Tässchen Kaffee konnte gefachsimpelt und Erinnerungen ausgetauscht werden. Dabei zeigte sich, wie bunt die Sammler-Szene gemischt ist. Zwar überwog das ältere Publikum, doch auch Jüngere interessieren sich für die Klassiker. So suchte ein Nachwuchs-Fan gezielt nach Platten von Altmeister Udo Lindenberg. Mit dem sich immer stärker ausbreitenden Musik-Streaming ist ein neues Zeitalter auf dem Musikmarkt angebrochen. Mittlerweile ist auch die CD fast schon Historie. Doch wie sich am Sonntag in der Burgmannstadt zeigte, werden wohl weder die schwarzen Scheiben noch die kleinen Silberlinge aussterben. Ihre Fans sind auch am zweiten Sonntag im März 2020 zur dann 4. Horstmarer Schallplatten-und CD-Börse willkommen.
Text: Regina Schmidt (RGS)
Fotos: RGS und privat
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