Wer auf der Suche nach einem Schnäppchen oder einer Rarität gewesen ist, war am vergangenen Sonntag auf dem Garagenflohmarkt in Horstmar an der richtigen Adresse. „Überglücklich war eine Kundin, als sie ein wunderschönes Nadelkissen mit nach Hause nehmen konnte“, berichtete Maria Krechting, deren Stand in der Papenstraße in kühlendem Schatten lag. Zum dritten Male ist sie bei der Großveranstaltung dabei gewesen. Gemeinsam mit Annegret Rosendahl hat sie den Trödel zugunsten der Sanitäter vor Ort und der Tafel verkauft. „Es ist uns wichtig, die Helfer vor Ort zu unterstützen“, sagten die beiden Frauen.
Zu Fuß, mit dem Rad oder Auto haben sich zahlreiche Menschen aus allen Himmelsrichtungen am Sonntag auf den Weg nach Horstmar gemacht, wo der Stadtmarketingverein HORSTMARErleben e.V. diese Veranstaltung wieder mit über 130 Teilnehmern organisiert hat. Die Verkäufer und Besucher trotzten gleißenden Septembersonne und den hochsommerlichen Temperaturen. „Den Garagenflohmarkt in Horstmar lasse ich mir nicht entgehen“, betonte Mechthild Lengers aus Laer, die am Stand von Hildegard und Siegfried Toulas auf dem Katthagen Ausschau nach altem Porzellan hielt. Wer Trödel liebe, gerne feilsche und fachsimpelt, komme stets voll auf seine Kosten.
Gabi Heese-Raestrup wurde an ihrem Stand in der Neustraße von Anna Neufeld unterstützt, die erstmals mit von der Partie war. Bereits kurz nach dem Start des Flohmarktes habe man gute Umsätze gemacht, teilten die beiden Frauen mit. Renate und Benedikt Klare hatten besondere Attraktionen zu bieten: zwei Brautkleider nebst Zubehör. „Heute ist vieles sehr teuer geworden. Bei uns würden die Kleider nur im Schrank hängen und Futter für die Motten sein“, schmunzelte sie.
Viele Besucher genossen die Fahrt im St.-Gertrudis-Express. Von dort verschafften sie sich einen Überblick über das große Sortiment und steuerten das Ziel später zu Fuß an. Dicht umlagert war auch der Eiswagen von San Remo an der Kirche. Dort ließen sich die Menschen die Eispezialitäten an Tischen, die direkt neben dem sprudelnden Brunnen aufgestellt waren, schmecken. Einheimische und Gäste kamen miteinander ins Gespräch und genossen die entspannte Atmosphäre vor historischer Kulisse.
In der Geschäftsstelle des Stadtmarketingvereins HORSTMARErleben konnten sich die Besucher über die vielen Angebote in der Burgmannstadt informieren. Rund hundert von ihnen nutzen auch die Gelegenheit, anlässlich des Tages des offenen Denkmals den Merveldter Hof zu besichtigen. Der Eigentümer des Burgmannshofes hatte seine Pforten ebenso geöffnet wie der Hausherr von der Wasserburg Haus Alst. Großen Zuspruch fand auch die historische Stadtführung am Sonntagmorgen, die ausnahmsweise vom Borchorster Hof aus gestartet wurde. Aufgrund der Wärme war die Beteiligung an der Radtour auf der Ritter-Route überschaubar. Yvonne Reher, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins HORSTMARErleben e.V., ließ es sich nicht nehmen, die Tour dennoch durchführen. Zu Beginn informierte Franz-Josef Reuver, der ehemalige Diakon, über die Baugeschichte des Borchorster Hofes. Ein längerer Zwischenstopp wurde bei Wennings Mühle und an der Doppelmühle in Leer eingelegt. Professor Dr. Anton Janßen tauchte gemeinsam mit den Besuchern in die spannende Geschichte der Mühlen ein.
Yvonne Reher freute sich über eine rundum gelungene Veranstaltung, die einmal mehr gezeigt habe, wie engagiert die Horstmarer sind und wie die Besucher und Akteure gleichermaßen zur Lebendigkeit und Attraktivität der Stadt beitragen.